Bgm. Wolfgang Gaida zu Corona-Nebenerscheinungen

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Bürgermeister Wolfgang Gaida

Bürgermeister Wolfgang Gaida © Robert Gaida

Sehr geehrte Hohenauerinnen und Hohenauer!

Seit März dieses Jahres sind wir alle mit der Corona-Krise - mal mehr, mal weniger - beschäftigt und dies bringt anscheinend auch ein paar Nebenwirkungen mit sich.
Wie auch sonst leider ein paar unliebsame Nebenerscheinungen in unserer Gemeinde zu verzeichnen sind, die ich heute ansprechen darf.

Nachbarstreitigkeiten

Ich weiß nicht, wie ich es in die richigen Worte fassen soll, aber ich möchte es, in der Hoffnung auf ein gedeihliches Miteinander, zumindest versuchen.

Niemand soll sich persönlich angesprochen oder gar angegriffen fühlen, aber ich bilde mir nicht ein, dass sich die Leut´ momentan viel mehr in die Haare kriegen als noch vor der Corona-Krise.

Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass manche unserer Mitbürgerinnen oder Mitbürger nun mehr zu Hause sind, oder ob es daran liegt, dass sich aufgrund der Einschränkungen Aggressionen aufstauen, Tatsache ist jedenfalls, dass kaum ein Tag vergeht ohne, dass bei mir jemand „angepatzt“ wird, wie man so schön sagt. Das nimmt zum Teil bedenbklich Ausmaße an.

Sturm im Wasserglas

Meist fängt es mit einer Kleinigkeit an, die jemanden stört. Früher hat man sich ausgesprochen, heutzutage wird leider sehr oft gleich angezeigt und verklagt. Das lässt der oder die Beklagte natürlich nicht auf sich sitzen und holt zum Gegenschlag aus. Die Angelegenheit schaukelt sich dann von der ursprünglichen Kleinigkeit auf, bis sie tatsächlich zum Gerichtsfall wird. Manche fragen sich gerade noch rechtzeitig, wie es so weit kommen konnte und kriegen noch die Kurve.

Andere sind leider auf Ewigkeiten böse, müssen aber weiterhin nebeneinander wohnen, was natürlich stetes Konfliktpotential in sich birgt.

Muss nicht sein

Wo sind Tugenden, wie Einsicht, Toleranz oder Respekt geblieben? Vertragt Euch doch bitte, liebe Leute!

Mir ist natürlich bewusst, dass man nicht alles dulden kann und so manche Belästigung über das erträgliche Maß hinaus geht. Aber nur, weil mal jemand ein bisserl länger als sonst im Garten arbeitet oder ein Ast über den Zaun hängt, muss man den Nachbar nicht gleich beim Bürgermeister „verpfeifen“. Der übrigens auch nicht den Richter spielen darf.

Ich empfehle in solchen Fällen, das Gespräch miteinander zu suchen, um das gute Einvernehmen unter Nachbarn wieder herzustellen. Versetzen wir uns in die Lage des anderen, regen wir uns nicht über jede Kleinigkeit auf, freuen wir uns auch wieder über Kleinigkeiten!

Österreich ist ein reiches Land! Bei uns gibt es Wohlstand, Versorgung und Sicherheit, da sollte uns das Hämmern des Nachbarn nicht aus der Ruhe bringen. Vielleicht macht er nur noch etwas fertig und dann ist der Spuk auch schon wieder vorbei.

„Schwarzbauten“

Apropos „Hämmern“: Nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem Bauamt auf, wenn Sie einen Zu- oder Umbau planen! Erkundigen Sie sich bitte auch, wenn Sie eine Gerätehütte, ein Carport oder eine Einfriedungsmauer errichten.

Die meisten Vorhaben sind anzeige- oder bewilligungspflichtig. Oft wird die Behörde erst nachträglich auf diese Bauvorhaben aufmerksam (gemacht) und eine nachträgliche Bewilligung ist gar nicht mehr möglich, weil das Vorhaben über ein Grundgrenze ragt oder im Grünland steht.

Das bringt viele Probleme mit sich und darum möchte ich betonen, dass wir diesbezüglich keinesfalls lästig sein wollen, sondern Sie dabei unterstützen, Problemen vorzugreifen, z.B. im Schadensfall mit einer Versicherung oder wenn Sie die Liegenschaft einmal verkaufen wollen.

Öl und Speisereste im Kanal

Während der Unwetter im heurigen Sommer haben wir des öfteren unser Kanalsystem unter die Lupe genommen. Es ist erschreckend, wie viel Öl und Speisereste das System verstopfen (kein Abfließen des Wassers, dafür Ratten!).

Besonders „schlau“ hat jener Übeltäter agiert, der mehr als hundert Liter Heizöl in unseren Kanal entsorgt hat. Das legt die Funktion unserer kompletten Kläranlage lahm und ist nur mit viel Aufwand und enormen Kosten wieder hinzubekommen. Also bitte ein wenig achtsam mit unseren Einrichtungen umgehen. Auch Damenbinden und Windeln haben im Kanal nichts verloren!

Windeln in den Restmüll

Windeln haben auch in den öffentlichen Mülleimern nichts verloren. Einzelne Windeln gehören in den Restmüll. Wer Pflegerinnen zur Betreuung ihrer Angehörige im Dienst hat, möge sie bitte darauf hinweisen und ihnen für größere Mengen Windelsäcke bereitstellen, die am Gemeindeamt erhältlich sind und bei der Restmüllabfuhr mitgenommen werden.

Ich danke für Ihr Verständnis und freue mich auf ein Treffen bei einer der letztseitig angeführten Gelegenheiten. Bis dahin wünsche ich einen guten Schulstart und einen schönen Restsommer! Bleiben Sie gesund!

Ihr