Bgm. Wolfgang Gaida zur aktuellen Situation der Wohnraumschaffung

Achtung: dieser Eintrag ist nicht mehr aktuell!

Wohnungen östlich des Parks

Am Gelände des ehemaligen Schüttkastens, östlich des Parks, stehen 22 Wohnungen und 8 Reihenhäuser in der Warteschleife, umgesetzt zu werden. © Architekten Grebien Grundacker

Ich hoffe, Sie haben die Feiertage und den Start ins neue Jahr gut verbracht. Bei verschiedenen Gelegenheiten wurde ich unter anderem auf das Thema „Wohnen“ angesprochen und diesem möchte ich meinen folgenden Kommentar widmen.

Bevölkerungswünsche

Auf Basis einer Bevölkerungsumfrage nach meinem Amtsantritt haben wir uns darauf festgelegt, für Wohnraum verschiedener Arten sorgen zu wollen. Gefragt waren nämlich Bauplätze, Reihenhäuser und auch Wohnungen zu gleichen Teilen. Das war für mich überraschend, aber der Wunsch der Bevölkerung, also haben wir begonnen in diese Richtung zu arbeiten.

Bauplätze

Diese zu schaffen dauert unglaublich lange. Wir haben zwar umgehend mit dem Vorhaben begonnen, aber die Pläne liegen nach einem langen Umwidmungsverfahren noch immer beim Vermessungsamt zur Genehmigung. Jetzt kann es aber nicht mehr lange dauern und in der verlängerten Jägergasse stehen dann 9 Bauplätze zur Vergabe zur Verfügung.

Wohnungen

Auch mit der Planung von Wohnungsanlagen haben wir unverzüglich begonnen. Ein damals schon vorliegendes Projekt am Rathausplatz wurde umgeplant, um die Verkehrsströme der Bewohner nicht durch Rathausstraße und Neugasse in die Siedlergasse, sondern gleich direkt vom Rathausplatz in die Anlage, zu führen.
Parallel dazu wurde der Ankauf und Abbruch des ehemaligen Schüttkastens durch einen Bauträger unterstützt und realisiert.

Beide Projekte mit 16 bzw. 22 Wohnungen waren auch schon durch den Gestaltungsbeirat des Landes, sowie den Wohnungsförderungsbeirat, positiv bewertet. Doch leider verhinderten dann Pandemie und Krieg und damit einhergehende Teuerungen, einen Baubeginn.

Die Schlüsselübergabe des Projekts am Rathausplatz wäre für Herbst 2021 vorgesehen gewesen, doch in unserer Gemeinde Wohnungen zum m2-Preis von 16 Euro statt den bisher gewohnten 8 bis 10 Euro anzubieten, wäre nicht leistbar und somit auch nicht vertretbar gewesen.

Reihenhäuser

Auch diese waren schon fertig geplant und vom Land positiv bewertet, drei in der Siedlergasse, hinter der Wohnungsanlage am ehemaligen „Pfeiler-Grundstück“ und acht am Gelände des ehemaligen Schüttkastens. Preislich verhielt es sich wie mit den Wohnungen, also in der Wiener Innenstadt, aber nicht in unserer Gemeinde machbar.

Beruhigung

Die Preise schienen sich dann tatsächlich zu beruhigen und das Vorhaben einer neuerlichen Ausschreibung Sinn zu ergeben. Vielleicht nicht mehr in Richtung der 8-10, aber zumindest in die Gegend von 10-12 Euro, keinesfalls in Richtung 16-18 Euro pro m2.

Wohnbauförderungspause

Nach der Landtagswahl wurde begonnen, neue Zugänge zur NÖ Wohnbauförderung zu schaffen. Der geförderte Neubau von leistbarem Wohnraum war dadurch über Monate nahezu auf Eis gelegt und bereits bewertete und genehmigte Projekte, wie unsere beiden, kamen in eine Wartestellung.

Neue Wohnbauförderung

Diese wurde dann im November 2023 präsentiert. In Zukunft sollen pro Jahr in Niederösterreich 2.000 neue Wohneinheiten und 3.000 Sanierungen gefördert werden. An Neubauten weniger als bisher. Uns bleibt die Hoffnung, dass unsere beiden hier angesprochenen Projekte möglichst zeitnahe darunter fallen. Laut Auskunft des Landes sind sie in der „Pipeline“!

Ja, ich will!!!

In den Gesprächen mit der Bevölkerung wurde ich – ganz selten aber doch – mit der Aussage „ihr wollt ja gar nicht bauen“ konfrontiert. Das stimmt nicht und ich möchte dieser Vermutung den Wind aus den Segeln nehmen, bevor dieses Gerücht zu brodeln beginnt. Wir wollen, sehr wohl. Es ist ja auch schon alles fertig geplant und bewertet. Ich sehe leistbaren Wohnraum essentiell für eine Gemeinde wie Hohenau an der March. Junge Menschen und junge Familien können sich aber die eigenen vier Wände um monatliche 1.300 Euro für 80 m2 nicht leisten. Hier muss Abhilfe geschaffen werden und so gut ich kann, werde ich mich dafür mit aller Kraft einsetzen.

Wohnen im Alter

Auch dafür werde ich mich weiterhin mit aller Kraft einsetzen. Ich habe dieses Vorhaben bei einem Bürgerstammtisch und in der Ausgabe 257 im Mai 2023 vorgestellt. Es geht darum, ein Wohnangebot mit einem flexiblen Pflegeangebot für ältere Menschen in unserer Gemeinde zu schaffen. Ältere Hohenauerinnen und Hohenauer müssen dadurch nicht auf ihre gewohnte Umgebung verzichten, denn ein Platz in einem Landespflegeheim ist oft sehr weit weg von der Heimat.
Außerdem kann der persönliche Kontakt mit Angehörigen und Freunden leichter aufrecht erhalten werden und das tut der Seele gut.

Ihr BürgermeisterUnterschrift