Achtung auf die Hausgelsen

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Gelsenwehr

Die Gelsenwehr mit Bürgermeister Wolfgang Gaida, Erich Schöberl, Vizebgm. Dieter Koch, Andreas Schimek und Philipp Rohatsch im Einsatz. © Wolfgang Gaida

Anfang Juli erreichte uns aufgrund der Niederschläge im Einzugsgebiet der March eine kleine Hochwasserwelle mit einem Pegelstand von knapp über 4 Meter. Noch nicht hoch genug, dass die March-Brücke gesperrt werden müsste und auch noch kein dramatisches Hochwasser, das irgendwelche Gefahren mit sich gebracht hätte. Aber leider hoch genug, dass im Mündungsgebiet der Thaya Gelsenbrutstätten entstanden sind. Zu unserem Pech genügt leider schon eine solch kleine Hochwasserwelle, um gar nicht so wenig Gelsenbrutstätten zu schaffen.

Normalerweise benötigen Gelsenlarven rund drei Wochen bis sie sich zu den lästigen Blutsaugern entwickeln. Bei den momentan hohen Temperaturen kann das schon in 7-10 Tagen der Fall sein. Unsere Gelsenbeauftragten des Bauhofs Andreas Schimek und Erich Schöberl waren deshalb auf der Hut und verschafften sich laufend einen Überblick von der Situation im Auwald.

Und es war dann tatsächlich so, wie angenommen. Die Gelsenlarven entwickelten sich rasend schnell, sodass wir am 8. Juli begannen, Regulierungsmaßnahmen mit der Gelsenwehr und aus der Luft mit der Drohne zu setzen. Bei der Nachkontrolle am Tag danach wurden weitere Larven festgestellt und deshalb weitere Maßnahmen gesetzt.

Diese waren erfolgreich, ansonsten hätten wir uns rund um den 12. Juli und am darauffolgenden Wochenende vor Gelsen nicht retten können. Die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die blutsaugenden Plagegeister konnte jedoch abgefangen werden. Natürlich gab es dort und da ein paar Gelsen, das lässt sich nach einem Hochwasser nicht ganz ausschließen, aber die große Plage konnte durch die Gelsenwehr und die Drohne verhindert werden.

Was nun aber in machen Gärten und auf Terrassen spürbarer wird, sind vor allem die Hausgelsen. Unterschätzen Sie diese bitte nicht, bei der momentanen hoch sommerlichen Hitze entwickeln sich diese in großer Zahl rasend schnell!

Unsere Biologin Dr. Karina Hauer liefert Zahlen dazu: In einer außer Acht gelassenen Regentonne entwickeln sich täglich 20 neue, sogenannte Ei-Schiffchen (Eier, die paketweise von Hausgelsen abgelegt werden). Ein Ei-Schiffchen enthält ca. 300 Eier! Mit diesen Zahlen lässt sich leicht hochrechnen, was sich da in ein paar Regentonnen, Gießkannen, Eimern und sonstigen Behältnissen in der Nachbarschaft entwickeln kann.

Die Maßnahmen dagegen sind recht einfach und im Anhang erlauben wir uns darauf hinzuweisen. Verbeulte, verstopfte Dachrinnen und Blumenuntersetzer reichen als Hausgelsen-Brutstellen aus. Sie können aber Vorsorge treffen: Regentonnen, Wannen, Eimer sorgfältig mit Insektenschutzgitter oder (dichtem!) Deckel verschließen oder regelmäßig, mindestens einmal wöchentlich, vollständig entleeren. Sind bereits Larven vorhanden, erhalten Sie am Gemeindeamt Culinex-Tabletten, diese bitte nach Packungsanweisung verwenden.

Wir wünschen weiterhin einen schönen und möglichst gelsenfreien Sommer.

Tipps gegen Hausgelsen (170 KB) - .PDF