Neue Klärschlammentwässerung

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Startbesprechung Klärschlammentwässerung

Planer DI Christoph Artner mit Bgm. Wolfgang Gaida und Thomas Benedik (in Vertretung von Wassermeister Herbert Hahn, der einen Fortbildungskurs absolvierte mit den involvierten Firmenvertretern bei der Startbesprechung zum Bau der Klärschlammentwässerungsanlage. © Wolfgang Wimmer

Die meisten Kläranlagen haben eine eigene Schlammpressung ins System integriert. Vereinfacht ausgedrückt geht es darum die trockene von der flüssigen Substanz zu trennen. Der flüssige Anteil wird wieder dem System zugeführt, der Klärschlamm wird entsorgt.

Leider wurde die Schlammentwässerung 2008-2010, als unsere Kläranlage saniert wurde, nicht ausgeführt obwohl sie schon geplant und wasserrechtlich bewilligt war. Dies hatte dann zur Folge, dass stets externe Firmen mit mobilen Schlammpressen anrücken mussten, um die Tätigkeit vor Ort durchzuführen.

Aufgrund der Tatsache, dass die meisten Kläranlagen selbst pressen, bieten diese mobile Dienstleistung natürlich nicht mehr viele Firmen an. Das birgt die Gefahr in sich, dass kein Partner zur Verfügung steht, wenn es so weit ist, oder dass ein entsprechend hoher Preis verlangt wird.

Zudem haben sich die Mengen erhöht. Waren es 2013 noch 149 Tonnen sind wir 2021 bei über 212 Tonnen gelandet. Das heißt, es müsste um mehr Geld auch noch viel öfter gepresst werden.

Naheliegend war deshalb der Gedanke, eine fixe Klärschlammentwässerung zu unserer bestehenden Anlage zu errichten und ins Prozessleitsystem zu integrieren. Die Initiative ging von Wassermeister Herbert Hahn aus, der auch die erforderlichen Betriebsdaten lieferte, um ein Projekt zu planen. Vom Planungsbüro erfolgte dann die Ausschreibung und Ende Mai vergab der Gemeinderat über einstimmigen Beschluss die Gewerke Maschinenbau, Elektrotechnik und Baumeisterarbeiten zum Gesamtpreis von rund 360.000 Euro.

Dafür notwendig wird der Abbruch des südlichsten Trockenbeetes, die Auffüllung der Fläche und die Errichtung einer Aufstellfläche für den Schlammpress-Container und den Abrollcontainer des entwässerten Schlammes.

Weiters die Installation einer neuen Schlammförderpumpe beim Schlammpumpwerk zwischen Eindicker und Nachklärbecken inkl. Verrohrung bis zur neuen Schlammentwässerung.

Kernstück der Anlage wird eine Schneckenpresse sein, die in einem Container samt Polymeraufbereitung und Mischeinrichtung untergebracht sein wird. Über ein Schlammaustragsystem mit Schrägförderern und Verteilerschnecke gelangt der Klärschlamm auf einen überdachten Aufstellplatz in einen Abrollcontainer.

Die Anlage wird sich in absehbarer Zeit amortisieren, sodass wir nicht nur viel effizienter für sauberes Abwasser sorgen können, sondern uns auf längere Sicht auch Geld ersparen.