Starker Aprilregen zieht Gelseneinsätze nach sich

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Gelseneinsatz mit dem Hubschrauber

Der Hubschrauber hebt zur Gelsenlarvenregulierung vom Bauhof in Richtung Augebiet ab. © Wolfgang Gaida

Anhaltender Regen hat Mitte April in Niederösterreich zu rund 220 Feuerwehreinsätzen geführt. Von überschwemmten Gebäuden blieben wir zum Glück verschont, leider brachte uns aber die Thaya aus ihrem Einzugsgebiet große Wassermassen, die viele Teile des Auwaldes der gesamten March-Thaya-Region überschwemmten.

Am 17. April stieg der March-Pegel in unserer Gemeinde auf über 4 Meter, damit waren die meisten potentiellen Gelsenbrutstätten in unserer Gemeinde gefüllt. Sofort wurden alle Partnerfirmen mit Drohnen und Hubschraubern für den Einsatzfall vorgewarnt, es war jedoch noch schwer abzuschätzen zu welcher Art des Einsatzes es kommen sollte.

Das Wasser war mit rund 10 Grad noch sehr kalt, außerdem waren die Außentemperaturen noch nicht sehr hoch, sodass mit einer langsamen Larvenentwicklung gerechnet werden durfte und noch die Hoffnung bestand, dass nicht übermäßig viele Flächen zu behandeln sein werden, wenn der Wasserstand rasch wieder zurückgeht.

Das Augebiet wurde jedenfalls von unserem Gelsenbeauftragten Erich Schöberl und der Biologin des Vereins zur biologischen Gelsenregulierung Dr. Karina Hauer laufend kontrolliert und es mussten leider schlechte Vorzeichen für eine rasche Beruhigung der Lage registriert werden. Aufgrund der zwischenzeitlich hohen Temperaturen am 21. und 22. April bei rund 20 Grad entwickelten sich die bereits geschlüpften Larven der Überschwemmungsgelsen sehr rasch und aufgrund des nur sehr langsam fallenden Wasserstands von Thaya und March wurden auch die zu behandelnden Wasserflächen nicht sehr viel kleiner.

Für einen Drohneneinsatz waren die Flächen noch zu groß, weshalb der Hubschrauber ausrücken sollte. Am 26. April wurden alle Flächen im gesamten Gebiet der March-Thaya-Auen erfasst und ins Heli-System eingespielt. Am Donnerstag, dem 27. April startete der Hubschrauber sehr zeitig in der Früh vom Hohenau Bauhof und behandelte in den Gemeinden Hohenau an der March, Drösing und Ringelsdorf insgesamt rund 110 ha Gelsenbrutstätten, davon 33 ha in unserer Gemeinde.

Am darauf folgenden Tag erfolgte ein weiterer Einsatz des Hubschraubers zur Regulierung des Larvenbestands in den Gemeinden Jedenspeigen, Dürnkrut, Angern an der March und Engelhartstetten mit Flächen im Ausmaß von ca. 150 ha.

In Hohenau an der March widmete sich einstweilen die Gelsenwehr der Nachkontrolle des Hubschraubereinsatzes, wobei man feststellen konnte, dass aus der Luft gut gearbeitet und nahezu alle Flächen genau behandelt wurden. Nur in zwei Randbereichen großer Überschwemmungsflächen fand man noch Larven und führte eine Nachbehandlung durch. Außerdem wurden von der Gelsenwehr die kleineren Wasserflächen behandelt, die für den Hubschrauber aus der Luft nicht zu treffen waren.

Bürgermeister Wolfgang Gaida zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Alle haben perfekt gearbeitet und zwischen den Beteiligten waren alle Abläufe gut aufeinander abgestimmt. Trotzdem wird es in nächster Zeit bestimmt ein paar Gelsen geben, das lässt sich nach einem Hochwasser mit so großräumig überschwemmten Flächen trotz allergrößter Bemühungen leider nicht ganz vermeiden, aber ich denke, dass wir sie auf das erreichbare Minimum reduzieren konnten.“